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PiR Nr. 9 vom Seite 302

Fooled by IAS 37?

Prof. Dr. Andreas Haaker und Stefan Schaden

IAS 37 begrenzt die Passivierung von wesentlichen Verpflichtungen durch Wahrscheinlichkeitshürden und schließt eine Bewertung zum Erwartungswert bei Einzelverpflichtungen aus. Führt das die Adressaten in die Irre?

Pro

Die kaufmännische Bilanz dient primär der Selbst- und sekundär der Fremdinformation. Entsprechend lassen sich die von Richard P. Feynman für die Wissenschaft erdachten Prinzipien auf die Rechnungslegung übertragen: „The first principle is that you must not fool yourself – and you are the easiest person to fool. So you have to be very careful about that. After you've not fooled yourself, it's easy not to fool other scientists. You just have to be honest in a conventional way after that“ (Feynman, Surely You're Joking, Mr. Feynman!, 1997, S. 387). Das kann IAS 37 leider nicht gewährleisten.

Taleb gibt in seinem Buch „ Fooled by Randomness“ (S. 87  f.) ein schönes Beispiel hinsichtlich der Selbsttäuschung, welches Mauboussin wie folgt tabellarisch veranschaulicht:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Ereignis
Wahrscheinlichkeit
Ergebnis
Erwartungswert
a
70 %
+1
+0,7
b
30 %
-10
-3,0
gesamt
100 %
-2,3

(In Anlehnung an: Mauboussin, More than you know, 2013, S. 25)

Wer hier ausschließlich nach der Wahrsch...

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