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StuB Nr. 3 vom Seite 116

Auswirkungen der Vermögensteuer als Mindeststeuer auf die Investitionstätigkeit und die Attraktivität Deutschlands im internationalen Standortwettbewerb

Dr. Ralf Maiterth, Hannover und Prof. Dr. Caren Sureth, Paderborn
Die Kernthesen:
  • Eine Mindeststeuer in Form einer anrechenbaren VSt bewirkt, dass vor allem Realinvestitionen, die sich durch schwankende Gewinne auszeichnen, belastet werden.

  • Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere bleiben dagegen infolge der Anrechnung der VSt auf die Ertragsteuern i. d. R. verschont.

  • Aufgrund der Zielungenauigkeit sind Mindestbesteuerungskonzepte grundsätzlich abzulehnen.

I. Einleitung

Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich die Wiedereinführung der Vermögensteuer (VSt) auf die Investitionstätigkeit und die internationale Standortwahl von Unternehmen auswirken würde. Hierzu wird auf der Grundlage des Vorschlags von Bündnis 90/Die Grünen die Konzeption einer VSt als eine auf die ESt und KSt anrechenbare Mindeststeuer untersucht.

II. Auswirkungen der Vermögensteuer auf die Investitionstätigkeit

1. Entstehen einer definitiven VSt-Belastung

Eine VSt, die auf die ESt und KSt angerechnet wird, kann nur dann entscheidungswirksam werden, wenn sie ganz oder zum Teil definitiv wird. Dies ist bei dem hier analysierten Mindeststeuerkonzept insbesondere bei Investitionen mit volatilen Ergebnissen oder bei schwach rentablen Investitionen der Fall. Bei na...