Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 8 vom Seite 337

Möglichkeiten und Grenzen der Korrektur von Steuerbescheiden bei verdeckten Gewinnausschüttungen

von Prof. Dr. Franz Jürgen Marx, Bremen
Die Kernfragen:
  • Welche Folgen haben vGA auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene?

  • Welche Bedeutung kommt dem zu?

  • Existiert ein verfahrensrechtlicher Automatismus der Korrektur auf Gesellschafterebene?

I. Einleitung

Wohl kaum ein anderes Thema der Besteuerung personenbezogener Kapitalgesellschaften wird so intensiv diskutiert wie die verdeckte Gewinnausschüttung (vGA). Die Aufdeckung von vGA-Sachverhalten führt in einer Gesamtbetrachtung regelmäßig zu erheblichen steuerlichen Mehrbelastungen und ist für die handelnden Personen, insbesondere den betroffenen Gesellschafter, zumeist schwer abschätzbar. Im Kern handelt es sich um Entgeltdifferenzen aus Leistungsbeziehungen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern, die realökonomisch erkannt und rechenökonomisch abgebildet werden müssen, um die Gewinnermittlung vollständig durchführen zu können.

Die vGA bildet auch im neuen KSt-System mit Definitivbesteuerung und Halbeinkünfteverfahren ein dominierendes Problemfeld der Besteuerung personenbezogener Kapitalgesellschaften. Aufgrund der günstigeren Besteuerung von Leistungsvergütungen gegenüber (offenen) Gewinnausschüttungen besteht nach wie vor ein Anreiz zu Vereinba...