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StuB Nr. 20 vom Seite 989

Die steuerbilanzielle Behandlung von Stillhalterverpflichtungen

– Drei Meinungen, zwei Urteile und ein übersehener Zusammenhang –

Dr. Leonhard Knoll und Dipl.-Kff. Caterina Steeg, beide Würzburg
Die Kernfragen:
  • Wie wird die Problematik der Verbuchung der erhaltenen Optionsprämie handelsrechtlich nach herrschender Meinung abgebildet?

  • Welchen Standpunkt nimmt demgegenüber die Finanzverwaltung ein?

  • Welche Lösung erscheint schließlich aus ökonomischer Sicht sinnvoll?

Nach zwei im Ergebnis gegenläufigen FG-Urteilen hat sich im Schrifttum die Diskussion der Frage, wie vereinnahmte Prämien aus noch nicht abgelaufenen Optionen steuerbilanziell zu berücksichtigen sind, nochmals intensiviert. Der folgende Beitrag greift die bislang vertretenen Positionen auf und entwickelt eine eigenständige Argumentation, die auf der ökonomischen Struktur von Optionswerten fußt.

I. Einleitung

Der Einsatz von Finanzderivaten und insbesondere von Optionen hat in den letzten Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen. So verwundert es wenig, dass diese Thematik auch im steuerbilanziellen Bereich mittler-S. 990weile zu Diskussionen in der Literatur und vor den FG geführt hat. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei nicht die Seite des Optionskäufers, der nach fast übereinstimmender Meinung im Schrifttum die für eine Option bezahlte Prämie nebst Anschaffungsnebenkosten als immaterielles Wirtschaftsgut zu aktivieren...