Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 24 vom Seite 1048

Zum Zeitpunkt des erstmaligen Ausweises von Forderungen

– Anmerkungen zu den BFH-Urteilen vom 3. 8. 2005 - I R 94/03 und vom 8. 9. 2005 - IV R 40/04 –

von Dipl.-Finw. StB Dieter Grützner, Münster
Die Kernthesen:
  • Der BFH hält an seiner bisherigen Rechtsprechung zur Bestimmung des Zeitpunkts des erstmaligen Ausweises von Forderungen aufgrund von Lieferungen und Leistungen fest.

  • Eine Forderung ist ab dem Zeitpunkt auszuweisen, zu dem die für die Entstehung wesentlichen wirtschaftlichen Ursachen gesetzt worden sind und der Kaufmann mit der künftigen rechtlichen Entstehung des Anspruchs fest rechnen kann.

  • Fraglich erscheint, ob die Grundsätze des Urteils vom insbesondere auf die Fälle übertragen werden können, in denen die zur Veräußerung bestimmten Eigentumswohnungen nur zu weniger als der Hälfte zeitnah abgesetzt werden können.

I. Ausgangslage

Es entspricht ständiger Rechtsprechung des BFH, dass eine Forderung in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen GoB dann auszuweisen ist, wenn sie

  • entweder rechtlich bereits entstanden ist oder

  • die für die Entstehung wesentlichen wirtschaftlichen Ursachen im abgelaufenen Geschäftsjahr gesetzt worden sind und

  • der Kaufmann mit der künftigen rechtlichen Entstehung des Anspruchs fest rechnen kann;

insoweit besteht sichtlich Übereinstimmung mit der wohl herrschenden Meinung im Schrifttum. Unterschiedliche Auffassungen bestehen indessen verschiedent...