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StuB Nr. 4 vom Seite 125

SEStEG und Bilanzrecht: Wegfall des umwandlungssteuerlichen Maßgeblichkeitsprinzips

von WP/StB Prof. Dr. Ulrich Prinz, Bonn
Kernfragen
  • Worauf beruht das Konzept der umwandlungssteuerlichen Maßgeblichkeit?

  • Welches Grundkonzept kennzeichnet das „neue” UmwStG hinsichtlich der Bewertung stiller Reserven und Lasten?

  • Wie ist der Wegfall des umwandlungssteuerlichen Maßgeblichkeitsprinzips zu beurteilen?

Das am vom Bundestag verabschiedete SEStEG fasst in Art. 6 das UmwStG neu. Darin wird konzeptionell v. a. der Einbringungsteil in §§ 20 - 23 UmwStG wesentlich geändert. Dieser Beitrag befasst sich mit der Aufgabe des umwandlungssteuerlichen Maßgeblichkeitsprinzips der Handelsbilanz für die Steuerbilanz und der damit einhergehenden gespaltenen Rechtslage für Umwandlungen in 2006. Diese Thematik wird mit Hilfe eines Beispiels verdeutlicht und durch Hinweise und Gestaltungsmöglichkeiten für Praktiker ergänzt.

I. Das Problem: Streitiges Maßgeblichkeitsprinzip und „gespaltene Rechtslage” für Umwandlungen in 2006

1. Ziele und Inhalte des SEStEG

Das „Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften (SEStEG)” datiert auf den und wurde nach gut einjähriger Diskussion – ein erster int...