Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 36 vom Seite 3151 Fach 8 Seite 1575

Übergang eines Grundstücks in Alleineigentum eines Gesellschafters

Anmerkung zum (BStBl 2007 II S. 59)

Willy Franz

Die Schenkung eines Grundstücks unter Lebenden ist nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG steuerbar, jedoch nach § 3 Nr. 2 Satz 1 GrEStG i. V. mit § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG von der Grunderwerbsteuer befreit. Zweifelhaft war bisher, ob bei einer schenkweisen Vereinigung aller Anteile an einer grundbesitzenden Personengesellschaft in der Hand eines Gesellschafters der dabei erfolgte gesetzliche Übergang der Grundstücke aus dem Gesellschaftsvermögen in das Alleineigentum des erwerbenden Gesellschafters nach Maßgabe des § 3 Nr. 2 i. V. mit § 6 Abs. 2 GrEStG von der Grunderwerbsteuer ausgenommen ist. Der BFH hat nunmehr die Anwendbarkeit dieser Befreiungsvorschriften bejaht. Damit hat er zugleich eine entscheidende Weiche für die umstrittene Frage gestellt, ob bei einer unentgeltlichen Änderung im Gesellschafterbestand i. S. des § 1 Abs. 2a GrEStG und einer Anteilsvereinigung bei Personengesellschaften i. S. von § 1 Abs. 3 Nr. 1 und 2 GrEStG die Befreiungsvorschrift des § 3 Nr. 2 Satz 1 GrEStG über § 6 Abs. 3 GrEStG entsprechend Anwendung findet.

DokIDNWB UAAAC-31201. Rechtsgrundlage ▶ § 1 Abs. 1 Nr. 3, § 3 Nr. 2, § 6 Abs. 2 GrEStG. Vorinstanz NWB CAAAB-62214.

I. Sachverhalt und Problemstellung

Der Kläger und sein Bruder waren alleinige Gesellschafter einer GbR mit Grundbesitz. Der Bruder trat seinen Gesellschaftsanteil an d...