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NWB Nr. 8 vom Seite 539

Baumaßnahmen des künftigen Erben in Erwartung des Grundstückserwerbs

Erbschaft- und schenkungsteuerliche Betrachtung

Dr. Armin Pahlke

[i]BFH, Urteil v. 1. 7. 2008 - II R 38/07, BStBl 2008 II S. 876NWB HAAAC-88009Hat bei einem Erwerb von Todes wegen oder bei einer Schenkung unter Lebenden der Erbe oder Beschenkte vor dem Erwerbszeitpunkt aus eigenen Mitteln Verwendungen auf das später erworbene Grundstück getätigt, sind diese bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer bereicherungsmindernd zu berücksichtigen.

I. Sachverhalt im Streitfall

Der Kläger erwarb im Jahr 2000 im Wege der Nacherbschaft einen Hof, zu dem u. a. ein Altenteilerhaus sowie ein weiteres Wohnhaus gehörten; Vorerbin war die im Jahr 2000 verstorbene E gewesen. Bereits vor dem Tod der E hatte der Kläger mit eigenen Mitteln am Altenteiler- und Wohnhaus umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt und u. a. zwei später vermietete Wohnungen geschaffen. Bei der Erbschaftsteuerfestsetzung gegen den Kläger legte das Finanzamt dem steuerpflichtigen Erwerb die vom Lagefinanzamt festgestellten Grundbesitzwerte zugrunde. Dem Begehren des Klägers, die von ihm zu Lebzeiten der E erbrachten Bauleistungen als Nachlassverbindlichkeiten zu berücksichtigen, folgte das Finanzamt nicht. Einspruch und Klage hatten keinen Erfolg. Der BFH hob die Vorentscheidung auf und wies die Sache zu...BStBl 2008 II S. 876