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StuB Nr. 9 vom Seite 327

Wertminderungen – vorübergehend oder doch other than temporary

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg

I. Bilanzieren ist Schätzen

Ökonomische Größen werden durch Werte ausgedrückt. Entsprechend ist Vermögen als eine entscheidende wirtschaftliche Größe nur in bewerteter Form darzustellen. Die Bilanz als Interpretationsmedium eines Vermögens ist Ausfluss eines solchen Bewertungsgeschehens über eine Vielzahl einzelner Posten. Da Vermögen nach zwingenden ökonomischen Gesetzmäßigkeiten durch künftige Zahlungsüberschüsse definiert wird, ist jedem Bewertungsprozess ein Prognosegehalt immanent, der letztlich immer nur durch einen Schätzungsvorgang in einen bilanzierbaren Währungsbetrag transferiert werden kann. Bilanzierung bedeutet also nichts anderes als die Zusammenstellung von geschätzten Werten.

Bei manchen Posten ist diese Wertschätzung mit einem hohen Sicherheitsgrad behaftet, z. B. beim Bargeld in der Kasse, nicht (mehr) so sicher beim Bankguthaben. Auch die Lieferantenschuld ist nicht immer ganz eindeutig zu bewerten, ganz abgesehen von – im anderen Extrem – der Rückstellung für den Rückbau eines Kraftwerkes oder die Erfüllung von Sammelklageansprüchen amerikanischer Anwaltsfabriken.

Auch die Anschaffungs- o...