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NWB Nr. 30 vom Seite 2539

Neues zur grenzüberschreitenden Organschaftsbesteuerung

Die Abkehr vom strikten Inlandsbezug – und

Christian Lendewig

[i]BMF, Schreiben v. 28.3.2011 (BStBl 2011 I S. 300); BFH, Urteil v. 9. 2. 2011 - I R 54, 55/10 NWB OAAAD-80478 Der strikte Inlandsbezug der deutschen Organschaftsvorschriften ist seit vielen Jahren höchst umstritten. Nachdem die Europäische Kommission im Jahr 2010 ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat, wurde der doppelte Inlandsbezug auf Ebene der Organgesellschaft durch (BStBl 2011 I S. 300) aufgegeben. Zudem hat der BFH zwischenzeitlich zum einfachen Inlandsbezug auf Ebene des Organträgers Stellung genommen. Für einen Fall der gewerbesteuerlichen Organschaft vor dem Jahr 2002 wurde dieser als mit dem abkommensrechtlichen Diskriminierungsverbot [i]Müller/Stöcker, Die Organschaft, NWB Verlag Herne, 8. Aufl. 2011, ISBN: 978-3-482-44608unvereinbar erklärt. Über diese Problemkreise hinaus stellt sich auch weiterhin die Frage, ob eine Verrechnung finaler Auslandsverluste unionsrechtlich geboten erscheint. Die Anerkennung einer solchen grenzüberschreitenden Organschaft als „ultima ratio” erscheint trotz erster FG- und BFH-Entscheidungen offen. Der Beitrag analysiert die jüngsten Entwicklungen der Rechtsprechung und der Verwaltungsauffassung zur [i]infoCenter „Umsatzsteuerliche Organschaft” NWB KAAAB-14459; „Körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Organschaft” NWB LAAAB-04863 grenzüberschreitenden Organschaft und erörtert verbleibende Problembereiche und Konsequenzen.