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StuB Nr. 5 vom Seite 171

Der fair value als Wertmaßstab handelsrechtlicher Rechnungslegung

Wieviel Zeitwert passt ins HGB?

Dipl.-Kffr. Katharina Kümpel, Dipl.-Kfm. Christoph Oldewurtel und Prof. Dr. Matthias Wolz

Der Bewertungsmaßstab „fair value” bildet seit geraumer Zeit einen fundamentalen Eckpfeiler der IFRS und wurde folglich bereits mehrfach auch hinsichtlich einer Übernahme in das deutsche Handelsrecht als vorteilhaft angesehen. Die allgemeine Sinnhaftigkeit und Praktikabilität einer solchen Integration des umstrittenen Zeitwerts in das seit Jahrzehnten bestehende, vom Prinzip der strikten Anschaffungs- und Herstellungskostenorientierung geprägte Handelsrecht muss jedoch kritisch hinterfragt werden. Dabei stellt sich, auch mit Blick auf die internationale Rechnungslegung und deren steten Anpassungen der relevanten Standards, angesichts der weiterhin schwelenden Diskussion und ungebrochenen Relevanz der Suche nach einer „richtigen” Bilanzierung komplexer Sachverhalte die Frage nach der Vereinbarkeit von fair value und HGB. Dazu gilt es im Folgenden, zunächst jenen Wertmaßstab als umfassende Bewertungskonzeption zu definieren und von den im Handelsrecht praktizierten Prinzipien abzugrenzen. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen erfolgt eine Betrachtung der Entwicklung und des Umfangs der bisherigen Zeitwertbilanzierung im Handelsrecht, bevor dessen ...