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BFuP Nr. 6 vom Seite 620

Harmonisierung der öffentlichen Rechnungslegung in der EU – Eignen sich IPSAS als Ausgangsbasis für die Gestaltung von europäischen Standards (EPSAS)?

Prof. Dr. Sonja Wüstemann und und Annemarie Conrath-Hargreaves M.Sc., Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Die Europäische Kommission strebt die Harmonisierung der öffentlichen EU-Rechnungslegung auf der Grundlage internationaler Standards an. Dabei sollen die International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) den Ausgangspunkt für die Entwicklung EU-eigener Standards, sog. European Public Sector Accounting Standards (EPSAS), bilden. Während erste Studien bereits einen Abweichungsbedarf von den IPSAS eruierten, wurde eine Zweckkonzeption der EPSAS auf EU-Ebene bisher noch nicht thematisiert. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag die Schaffung eines aus den Zwecken der öffentlichen Rechnungslegung abgeleiteten EPSAS-Rahmenkonzepts propagiert, das bei einer gebotenen Dominanz von Objektivierungs- und Vorsichtsprinzip als Grundlage für die Beurteilung des Abweichungsbedarfs von IPSAS sowie die Entwicklung zukünftiger EPSAS dienen soll.

1 Problemstellung

Spätestens seit der Veröffentlichung des Berichts der Europäischen Kommission zur Eignung der privatwirtschaftlich entwickelten International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) als maßgebliches Regelwerk für die öffentliche Rechnungslegung der EU-Mitgliedstaaten im März 2013 scheint die Einführung europaweit harmon...