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IWB Nr. 2 vom Seite 53

Die österreichische Privatstiftung

Vormals Vermögensschutz- und Steuersparmodell – und was davon noch übrig bleibt

Dr. Nikola Leitner-Bommer und Bianca Dorigatti

Blickt man auf die mehr als 20-jährige Geschichte der österreichischen Privatstiftung zurück, ergibt sich ein gemischtes Bild über deren Erfolg. Nach einem zunächst stetigen Anstieg der Neuerrichtungen, mit einem Spitzenwert im Jahr 2000, ist seit 2009 ein starker Rückgang zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2012 erstmals mehr Privatstiftungen gelöscht als neu ins Firmenbuch eingetragen. Heute gibt es in Österreich 3.222 Privatstiftungen. Dies ist zum einen auf die kontinuierliche Verschärfung der zivilrechtlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen, zum anderen hat die Rechtsform der Privatstiftung infolge zahlreicher Steuerreformen zunehmend an Attraktivität verloren. Aufgrund der rechtlichen Entwicklungen haben sich im Laufe der Zeit auch die Motive für die Errichtung einer Privatstiftung geändert. Während zunächst steuerliche Anreize für die Errichtung ausschlaggebend waren, ist heute primär der Erhalt von Vermögen Motiv für die Errichtung einer Privatstiftung. Dies spielt insbesondere bei Familienunternehmen eine bedeutende Rolle, da mit der Errichtung einer Privatstiftung eine aufgrund der Erbfolge drohende Teilung und Zersplitterung des Unter...