Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 43 vom Seite 3441

Ausscheiden eines Kommanditisten aus einer zweigliedrigen Kommanditgesellschaft

Verfasser: Steuerberater Dipl.-Finanzwirt Heinz Richter, Köln

Der BFH hatte mit Urteil v. zu entscheiden, welche ertragsteuerlichen Folgen eintreten, wenn aus einer zweigliedrigen KG der Kommanditist mit negativem Kapitalkonto ohne Abfindung ausscheidet. Man ist zunächst versucht zu fragen, wo hier noch ungeklärte Probleme sein können; denn mit dem Ausscheiden von Gesellschaftern mit negativem Kapitalkonto haben sich Rechtsprechung und Verwaltung in der Vergangenheit schon hinreichend befaßt. Daß dennoch Zweifelsfragen auftreten können, zeigt der Streitfall:

Gesellschafter einer KG waren der Sohn (S) als persönlich haftender Gesellschafter und sein Vater (V) als Kommanditist. V schied aus dem Unternehmen aus, S führte es als Einzelunternehmen weiter. Die KG-Einlage des V betrug 300 000 DM, sein negativer Kapitalanteil zum Zeitpunkt des Ausscheidens rd. 1,8 Mio DM, sein Anteil an den stillen Reserven des Gesellschaftsvermögens rd. 1,3 Mio DM; ein Geschäftswert war nicht vorhanden. S. 3442

Das FA war der Ansicht, daß V den KG-Anteil weder unentgeltlich noch entgeltlich auf S übertragen habe, sondern daß nach § 16 Abs. 3 EStG die Aufgabe eines Gesellschaftsanteils vorliege mit der Folge, daß V in Höhe des negativen Kapitalkontos ein...