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PiR Nr. 4 vom Seite 63

Zinseffekte bei der Rückstellungsbewertung

von WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg i. Br.

I. Einleitung

Über die Realität des Zinses als Bestimmungsfaktor des Wirtschaftslebens braucht nicht mehr räsoniert zu werden. Wenn Alan Greenspan hustete, bewegte sich die internationale Finanzwelt; bei seinem Nachfolger wird es sich nicht anders verhalten.

Auch im Bereich der Mikroökonomie stellt der Zins eine relevante Größe dar: Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens wird durch die gezahlten und vereinnahmten Zinsen unmittelbar beeinflusst. Daneben gibt es einen mittelbaren Einfluss: Der Jahresabschluss bildet in der Zukunft fällige Ansprüche und Verpflichtungen ab. Ist in den zugrunde liegenden Rechtsbeziehungen (bereits existierende oder noch latente) keine explizite Verzinsung vorgesehen, stellt sich die Frage, ob bei der bilanziellen Bewertung die spätere Fälligkeit durch eine Abzinsung berücksichtigt werden soll.

Unter materiality-Gesichtspunkten kann für kurzfristige Bilanzposten eine Abzinsung unterbleiben. Die Grenzmarke liegt hier in aller Regel bei einem Zeitraum von zwölf Monaten; innerhalb dieser Frist können Zinseffekte sowohl nach IFRS als auch nach EStG regelmäßig vernachlässigt werden. Umgekehrt kann bei langfristigen Verbindlichkeiten bzw. Schulden dem Zinseffe...

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