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BBK Nr. 11 vom Seite 575 Fach 12 Seite 6866

Urlaubsrückstellungen in Handels- und Steuerbilanz

Grundlagen und Berechnung

Rüdiger Happe

In vielen Fällen führen betriebliche oder private Gründe dazu, dass Arbeitnehmer den ihnen zustehenden Urlaub nicht im laufenden Kalenderjahr nehmen können und den Urlaubsanspruch mit in das nächste Kalenderjahr vortragen oder sich später auszahlen lassen. Die Verpflichtung des Arbeitgebers ist durch eine Rückstellung im Jahresabschluss zu berücksichtigen. Besonderheiten bei der Berechnung gelten für Unternehmen mit einem vom Kalenderjahr abweichenden Wirtschaftsjahr.

I. Rückstellung für ausstehende Urlaubsansprüche

1. Grundlagen der Rückstellungsbildung

Der Urlaubsanspruch des Arbeitnehmers ist regelmäßig für das Kalenderjahr bestimmt und ergibt sich i. d. R. aus Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen bzw. individualrechtlich aus dem Arbeitsvertrag. Mindesturlaubsansprüche ergeben sich aus gesetzlichen Normen wie insbesondere dem Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) sowie aus Spezialgesetzen für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern (z. B. Jugendarbeitsschutzgesetz). Der Urlaubsanspruch stellt S. 576einen privatrechtlichen, unabdingbaren und unverzichtbaren Anspruch des Arbeitnehmers auf Freizeitgewährung gegen seinen Arbeitgeber dar.

Für die Dauer des Urlaubs hat der Arbe...