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NWB Nr. 17 vom Seite 1569 Fach 17 Seite 2233

Geldverkehrsrechnung und sachliche Richtigkeit der Buchführung

Voraussetzungen für Hinzuschätzungsberechtigungen bei Außenprüfungen

Olaf Klingebiel

Dieser Aufsatz stellt dar, unter welchen Voraussetzungen das Finanzamt im Rahmen von Außenprüfungen berechtigt ist, Hinzuschätzungen zu den erklärten Besteuerungsgrundlagen vorzunehmen. Im Anschluss daran wird die Geldverkehrsrechnung als ein Instrument der Widerlegung der sachlichen Richtigkeit näher erläutert. Dem schließt sich dann zur praktischen Veranschaulichung ein zusammenfassendes Beispiel an.

I. Gesetzliche Grundlagen bzw. Voraussetzungen

Grundsätzlich sind gem. § 158 AO die Aufzeichnungen des Steuerpflichtigen, die den Vorschriften der §§ 140 bis 148 AO entsprechen, der Besteuerung zugrunde zu legen, soweit nach den Umständen des Einzelfalls kein Anlass besteht, die sachliche Richtigkeit dieser Aufzeichnungen zu beanstanden (sog. Anscheinsbeweis). Gem. § 158 i. V. mit § 162 Abs. 2 Satz 1 AO eröffnen sich folgende mögliche Fallkonstellationen:

  • Bei Bejahung der sog. formellen Ordnungsmäßigkeit der Buchführung sind die Ergebnisse der Besteuerung auch zugrunde zu legen (zu den Voraussetzungen der formellen Ordnungsmäßigkeit der Buchführung s. Klingebiel, NWB F. 17 S. 2127).

  • Nur sofern die sachliche Richtigkeit der Aufzeichnungen durch Verprobungen, wie z. B. der Geldve...