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PiR Nr. 11 vom Seite 339

Kreditrisikobilanzierung nach dem Expected-Loss-Ansatz?

Dr. Andreas Haaker und Dipl.-Ök. Jens Freiberg

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise wird die Bilanzierung von Kreditrisiken bei Banken kritisch diskutiert. Dabei konkurrieren zwei Konzepte miteinander: ein sog. Incurred-Loss-Ansatz und ein Expected-Loss-Ansatz. Nach IAS 39 findet derzeit der Incurred-Loss-Ansatz Anwendung, wobei nunmehr auch die Einführung des Expected-Loss-Modells geprüft wird.

Pro Dr. Andreas Haaker

Nach dem Incurred-Loss-Ansatz wird ein Kreditverlust erst erfasst, wenn ein konkretes Indiz für einen (anteiligen) Kreditausfall vorliegt. Dies führt regelmäßig zu einer unvollständigen bzw. verspäteten Berücksichtigung des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zu erwartenden Kreditrisikos (vgl. Gebhardt/Strampelli, ). Für eine hinreichende Risikovorsorge müssten indessen unter Anwendung des Expected-Loss-Modells unabhängig von einem konkreten „Kreditereignis” die nach bester Schätzung zu erwartenden Kreditausfälle bilanziell Berücksichtigung finden. Diese Ausfallerwartungen spiegeln sich in der vereinnahmten (oder zumindest kalkulierten) Risikoprämie wider. Konsequent zu Ende gedacht läuft die Umsetzung des Expected-Loss-Ansatzes daher auf ein sog. dynamic provisioning

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