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NWB-BB Nr. 3 vom Seite 75

FAQs zur Betriebswirtschaftlichen Beratung – Antworten auf Ihre Fragen zum Forderungsmanagement

Analyse-Tool in der NWB Datenbank

Dipl.-Betriebsw. Walter Dinger

Viele Mandanten unterschätzen nach wie vor die finanziellen Konsequenzen von Forderungsausfällen und -verzögerungen und setzen keine gezielten Maßnahmen um. Wir beantworten Ihnen zu diesem Thema die FAQs, d. h. die von Ihnen am häufigsten gestellten Fragen. Für die Analyse des Forderungsmanagements steht Ihnen darüber hinaus in der NWB Datenbank das Tool „Forderungsmanagement mit Kennzahlen“ (NWB JAAAC-85999) zur Verfügung. Das Tool bietet sich sowohl als Einstieg an, das Thema bei Ihren Mandanten zu platzieren, als auch als Kontrollinstrument zur laufenden Überwachung.

Forderungsmanagement mit Kennzahlen, Berechnungsprogramm, NWB JAAAC-85999

I. Die häufigsten Fragen und Antworten

Frage 1

Ich höre immer wieder den Begriff „Forderungsmanagement“. Was verbirgt sich dahinter eigentlich konkret?

Forderungsmanagement bezeichnet ein Maßnahmenbündel, mit dem Unternehmen versuchen, sich vor Forderungsverzögerungen oder -ausfällen zu schützen bzw. das damit verbundene Risiko soweit es geht zu minimieren. Zum Forderungsmanagement gehören folgende Tätigkeiten:

  • Systematische Bonitätsprüfung von Neu- und Bestandskunden z. B. mithilfe von Auskunfteien wie der Creditreform, Bürgel, Hoppenstedt oder Schufa. Auch Online-Anbieter wie Creditsafe bieten Bonitätsprüfungen an.

  • Auf- oder Ausbau des Mahnwesens, z. B. in mehreren Stufen – von telefonischen oder schriftlichen Erinnerungen und Mahnungen bis hin zum Eintreiben fälliger Forderungen durch Inkassounternehmen.

  • Die richtige und zeitnahe Rechnungsstellung sowie die Erarbeitung einheitlicher Zahlungsbedingungen. Hier werden u. a. Zahlungsziele, die Höhe von Nachlässen und Anzahlungen oder die Vergabe von Kreditlinien (in welchem Umfang soll welcher Kunde auf Rechnung kaufen dürfen und ab welchen Verzögerungen sollen die Kreditlinien reduziert oder auch ganz gestrichen werden?) geregelt.

  • Maßnahmen zur Beschleunigung des Geldeingangs und zur Absicherung von Zahlungsausfällen, etwa Factoring und Warenkreditversicherungen.

Unternehmen, die über ein gutes Forderungsmanagement verfügen, haben i. d. R. deutlich weniger Probleme, an ihr Geld zu gelangen als Firmen, die dies nicht oder nur sporadisch umsetzen.

Praxishinweis: Zum Forderungsmanagement sollten in einem Unternehmen verbindliche Regeln erarbeitet werden, an die sich alle Mitarbeiter und Abteilungen halten müssen. Die Zahlungsbedingungen müssen dabei nicht für alle Kunden gleich sein. Es ist möglich, diese nach der Bedeutung von Kunden zu differenzieren: Wichtige Kunden können ggf. bessere Konditionen erhalten als weniger wichtige, wobei die Bedeutung von Kunden am besten am Deckungsbeitrag festgemacht werden sollte. Mögliche Ausnahmen von festgelegten Konditionen, z. B. höhere Rabatte oder längere Zahlungsziele, sollten immer nur in Rücksprache mit der Geschäftsleitung erlaubt werden.

Frage 2

Welche Möglichkeiten habe ich, die Bonität von Kunden zu überprüfen und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Die Bonität von Kunden wird meist mithilfe von Auskunfteien (s. Frage 1) oder Bankauskünften überprüft.