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StuB Nr. 22 vom Seite 879

Aktuelle Vorschläge zur Gewerbesteuerreform – Erfüllen die Reformmodelle die ökonomischen Anforderungen?

von Dr. Deborah Knirsch und Prof. Dr. Rainer Niemann, beide Graz
Kernthesen
  • Die wichtigsten aktuellen Vorschläge von Interessenverbänden und Wissenschaftlern zur Reform der kommunalen Steuern lassen sich grundsätzlich in die Kategorien Zuschlagmodelle, Betriebs- oder Wertschöpfungsmodelle und Mischformen daraus einteilen.

  • Die Steuertheorie stellt zwei Hauptanforderungen an Steuersysteme: Entscheidungsneutralität der Besteuerung, d. h. Steuern sollten die Entscheidungen von Wirtschaftssubjekten nicht verzerren. Darüber hinaus sollten Steuern aus einzelwirtschaftlicher Perspektive möglichst niedrige Planungs- und Erhebungskosten verursachen.

  • Die derzeitige GewSt weist hohe Erhebungskosten auf und ruft zugleich erhebliche Verzerrungen von Investitionsentscheidungen hervor. Daher ist es überraschend, dass die Bundesregierung die bestehenden Nachteile nicht abschaffen, sondern noch auf die KSt ausdehnen will – zumal in Gestalt von Zuschlagmodellen, wie z. B. des BDI/VCI-Vorschlags, überlegene Konzepte vorliegen, die bessere Neutralitätseigenschaften als die derzeitige GewSt aufweisen und geringere Planungs- und Erhebungskosten hervorrufen.

Seit Jahrzehnten herrscht in der Wissenschaft Einigkeit da...